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Kriegsgräberfürsorge: Der Toten und des Friedens gedenken

Mitarbeitende des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr pflegen Soldatenfriedhof

Königswinter. 30 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeitende des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) pflegten in der ersten Juliwoche 2024 den Soldatenfriedhof in Königswinter - Ittenbach. Sie würdigen so das Opfer der Gefallenen und setzen ein Zeichen für den Frieden. Auf der Grabstätte ruhen knapp 1.900 Tote des Zweiten Weltkrieges.

Der Hochdruckreiniger läuft auf Hochtouren. Dreck, den er nicht von den Grabsteinen abbekommt, wird im nächsten Augenblick händisch mit der Bürste entfernt. Gleich nebenan richten zwei Soldaten Grabsteine: Zuerst werden sie in der lockeren Erde in eine gErade Position gebracht und im Anschluss per Spaten unterfüttert und die Erde festgeklopft.

So geht das neunköpfige Team aus Mitarbeitenden der Liegenschaften Sankt Augustin, Siegburg und Königswinter vor, bis die Grabsteinreihen sauber in Reih und Glied stehen.

Zwischendrin halten die Bundeswehrangehörigen immer mal wieder inne, studieren die Grabschriften und wirken zusehend nachdenklich. Der jüngste Bestattete wurde grade einmal 15 Jahre alt. Zwischen den Grabkreuzen von deutschen und anderen europäischen Gefallenen finden sich auch Grabsteine mit kyrillischen Inschriften. Auch viele sowjetische Gefallene fanden hier neben anderen Nationalitäten ihre letzte Ruhe.

„Damit wollen wir den Toten wieder die Würde zurückgeben, die sie verdienen“, erzählt uns Oberst Wilhelm Neißendorfer, Standortältester und Abteilungsleiter für die Personalführung der Reservisten in einer kurzen Arbeitsunterbrechung. „Für mich ist das gelebte innere Führung“, so der Oberst, bevor er sich wieder an den Hochdruckreiniger begibt.

Am Mittag trifft der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, seines Zeichens auch Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (Volksbund), ein. Er bedankt sich bei den anwesenden Soldaten für ihr Engagement. Er staunt, wie weit die Arbeit in der kurzen Zeit bereits gekommen ist. Zuletzt waren Oberst und Landrat im November zu einer Kranzniederlegung vor Ort. Hier entstand die Idee, in Form eines Arbeitseinsatzes durch das BAPersBw bei der Grabpflege zu unterstützen.

Text: Janto Sangkuhl; Bilder: PIZ Personal / Marcel Poloczek