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Friedrich Wilhelm Berthold Spangenberg

Geburtsdatum 09.05.1914

Geburtsort -

Todes-/Vermisstendatum 03.02.1944

Todes-/Vermisstenort Raum Mjaklowo (Makarowo 20km SO Witebsk)

Dienstgrad -

Nach den uns vorliegenden Informationen ist Friedrich Wilhelm Berthold Spangenberg seit 03.02.1944 vermisst.

  • In dem Gedenkbuch des Friedhofes Berjosa haben wir den Namen und die persönlichen Daten von Friedrich Wilhelm Berthold Spangenberg verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Friedrich Wilhelm Berthold Spangenberg mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Porträt Spangenberg im Jahr seines Abiturs, 1934

Friedrich Wilhelm Berthold Spangenberg, genannt Fritz, wurde am 9. Mai 1914 in Marburg geboren. Er war der zweitälteste Sohn des Konditormeisters und Caféhausbetreibers Carl Elias Spangenberg und dessen Ehefrau Lina Spangenberg (geb. Mardorf). Er wuchs in angesehenen, gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Seine Mutter verstarb bereits 1920. Bald darauf heiratete sein Vater erneut. Insgesamt hatte Spangenberg sechs weiter Geschwister.

Bis zu seinem Abitur 1934 besuchte er das Gymnasium. Danach absolvierte er ein zweijähriges Praktikum in einer Marburger Apotheke, um eine pharmazeutische Laufbahn einzuschlagen. Aufgrund seiner Ausbildung wurde er bei der Musterung mehrfach zurückgestellt. Am 2. November 1937 wurde er jedoch zum Wehrdienst eingezogen. Nach längerer Krankheit wurde er am 30. Juni 1938 als dienstunfähig aus dem Wehrdienst entlassen. Anschließend nahm er ein Pharmaziestudium auf. Während der Semesterferien verdiente er seinen Unterhalt als Beikoch. Im Juni 1940 exmatrikulierte er sich. Fortan arbeitete Spangenberg als Apotheker-Assistent in verschiedenen Apotheken.

1942 wurde er schließlich erneut zur Wehrmacht eingezogen. Er wurde Sanitäter in der Verfügungskompanie der Sanitäts-Ersatzabteilung 9 in Kassel und war zuerst in der Nähe stationiert, bevor er an die Ostfront versetzt wurde.

Im März 1943 wurde Spangenberg wegen angeblicher „Unzucht“ §175a, Ziff. 3 RStGB, von einem Militärgericht zu neun Monaten Haft mit Rangverlust verurteilt. Unter § 175 waren homosexuelle Handlungen unter Strafe gestellt. Die Nationalsozialisten hatten den Paragrafen 1935 nochmal erheblich verschärft. Erst im Jahre 1994 wurde der Paragraf aufgehoben. 2002 wurden die während des Nationalsozialismus nach § 175 Verurteilten durch den Bundestag rehabilitiert. 2017 erfolgte die vollständige Rehabilitierung.

Er verbüßte seine Strafe im Wehrmachtsgefängnis Torgau bis Ende Dezember 1943, wo er in der Schreibstube eingesetzt wurde. Anschließend wurde er – als „Erziehungsmaßnahme“ – in die Genesenden-Marschkompanie 20/299 versetzt, eine sogenannte Bewährungseinheit.

Seit dem 3. Februar 1944 gilt er im Raum Mjaklowo in Weißrussland als vermisst. Laut Gutachten des DRK-Suchdienstes wurde Friedrich Wilhelm Berthold Spangenberg wahrscheinlich im Kessel von Tscherkassy in der Ukraine getötet. Erst 1969, nach dem Tod des Vaters und der Stiefmutter, ließ seine Familie ihn offiziell für tot erklären, da diese bis zuletzt gehofft hatten, dass er zurückkehren würde.

Im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte Berjosa erinnert ein Eintrag an Friedrich Wilhelm Berthold Spangenberg.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Friedrich Wilhelm Berthold Spangenberg, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Berjosa, Belarus

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

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