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Max-Joachim Beninde

Geburtsdatum 30.11.1905

Geburtsort Carolath

Todes-/Vermisstendatum 07.09.1939

Todes-/Vermisstenort Podgorze

Dienstgrad Leutnant der Reserve

Max-Joachim Beninde ruht auf der Kriegsgräberstätte in Siemianowice Śląskie .

Endgrablage: Block 7 Reihe 5 Grab 427

  • Name und die persönlichen Daten von Max-Joachim Beninde sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Max-Joachim Beninde mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Portrait Dr. Max-Joachim Beninde, undatiert

Dr. Max-Joachim Beninde wurde am 30. November 1905 in Carolath (heutiges Polen: Sieslisko) geboren.

1937 wurde er an der Forstlichen Hochschule Eberwalde zur Naturgeschichte des Rothirsches promoviert. Dort wurde er Leiter der Forschungsstelle für Jagdkunde. Als Forstwissenschaftler und Rotwildexperte reichte er zwischen 1935 und 1939 fünf Forschungsanträge beim Reichforschungsrat (RFR), einer Vorgängerorganisation der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), ein, die sämtlich bewilligt wurden. Weil Deutschland bei einer internationalen Trophäenschau in Berlin 1937 schlecht abgeschnitten hatte, wurde er 1938 vom „Reichsforst- und Jägermeister“ Hermann Göring damit betraut, die Ursachen zu erforschen und Lösungen zu entwickeln. In seiner Untersuchung versuchte Beninde die Frage zu klären: „Sollen wir nicht unsere Wildbestände durch eine im großen Rahmen durchgeführte Einkreuzung starken, fremden Blutes, schlagartig heben […], statt uns mit der langwierigen Aufartung durch Hegeabschuß zu quälen.“ In seinem Fazit zeigt sich exemplarisch, dass die NS-Ideologie und Sprache auch in der Wissenschaft Einzug gehalten hatte. So kam Beninde aufgrund einer vermeintlichen „geschichts- und naturgegebene[n] Bodenverbundenheit der irdischen Lebewesen“ zu dem Schluss, dass die Eigengesetzlichkeit der Tierwelt bewahrt werden müsse.

Als Leutnant der Reserve war Beninde im Infanterie-Regiment 169 am Überfall auf Polen beteiligt. Bereits wenige Tage nach Beginn des Krieges wurde er am 7. September 1939 bei Podogorze getötet. Zunächst wurde er auf dem dortigen „Ehrenfriedhof“ bestattet. Seit seiner Umbettung 1998 ruht er auf der Kriegsgräberstätte Siemianowice Slaskie in Block 7, Reihe 5, Grab 427.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Max-Joachim Beninde, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Siemianowice Śląskie, Polen

Die Industriestadt Siemianowice Śląskie liegt im Süden Polens im Verwaltungsbezirk (Woiwodschaft) Śląskie (Schlesien), nördlich von Katowice (Kattowitz). Die dortige Kriegsgräberstätte befindet sich an der Straße Nr. 94 zwischen den Ortschaften Bytom und Czeladz. Sie ist der größte deutsche Soldatenfriedhof in Polen und wurde am 10. Oktober 1998 der Öffentlichkeit übergeben.

 

Friedhofsbeschreibung

 

Die polnischen Behörden stellten dem Volksbund in den 1990er Jahren bei Siemianowice ein 3,4 Hektar großes Gelände für die Anlage eines deutschen Soldatenfriedhofes kostenlos zur Verfügung. Zwei Hauptwege erschließen die in einem Waldstück gelegene Gräberstätte. Auf einem zentralen Gedenkplatz dokumentieren beschriftete Stelen die Namen der Orte, aus denen Kriegstote hierher gebracht wurden. Ab 1997 erfolgten die Umbettungen der Gebeine deutscher Soldaten aus den Orten der Bezirke Katowice, Bielsko Biala, Krakow, Tarnow, Kielce, Czestochowa, Piotrkow Trybunalski, Sieradz, Nowy Sacz und Lodz. Blocksteine markieren die Einbettungsblöcke auf dem Friedhof, Reihensteine ermöglichen das Auffinden der Grablagen. Der Friedhof bietet Platz für rund 40.000 Kriegstote. Ende 2018 waren 33.283 Deutsche, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren, hier beigesetzt. Weitere Umbettungen finden statt. Im Informationsraum der Kriegsgräberstätte ist das Namenbuch aller in Polen ruhenden deutschen Kriegstoten einsehbar. Am Eingangsgebäude informiert eine Tafel über die am 10. Oktober 1998 eingeweihte Anlage.

 

Historie

Innerhalb der heutigen Grenzen der Republik Polen verloren während des Zweiten Weltkrieges etwa 500.000 deutsche Soldaten ihr Leben. Sie starben hauptsächlich bei Kampfhandlungen während des deutschen Überfalls auf Polen 1939, durch Aktionen des polnischen Widerstandes und 1945 im Kampf gegen die vorrückende Sowjetarmee. Der im Jahr 1991 unterzeichnete deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag bildet die rechtliche Grundlage für die Errichtung deutscher Kriegsgräberstätten in Polen. Finanziert aus Mitteln der Bundesrepublik Deutschland, entstanden insgesamt 14 Soldatenfriedhöfe, zwei davon in Schlesien: Siemianowice Śląskie (Laurahütte) und Nadolice Wielkie (Groß Nädlitz). Größere deutsche Gräberstätten für Kriegstote des Zweiten Weltkriegs wurden unter anderem auch in Olsztyn, Przemyœl, Poznañ und in der Nähe von Szczecin angelegt.

 

Besonderheit

Der Name Laurahütte geht auf eine 1890 in Oberschlesien angelegte Ortschaft zurück, die bei der 1922 vorgenommenen Teilung Oberschlesiens – eine Nachwirkung des Ersten Weltkriegs – dem polnischen Teil der Region zugeschlagen wurde. Es folgte die Auflösung der Gemeinde Laurahütte und die Zusammenlegung mit Siemianowice Śląskie (Siemianowitz) zur neuen Gemeinde Huta Laura-Siemianowice Śląskie – ab 1927 nur Siemianowice Śląskie. Die in den 1830er Jahren gegründete Laurahütte war einer der größten Eisenhüttenbetriebe Oberschlesien.

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätte Laurahütte (Siemianowice Slaskie)/Polen"
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  • Informationstafel Siemianowice/Laurahütte in Polen
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