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Aloys Sökefeld

Geburtsdatum 27.01.1921

Geburtsort -

Todes-/Vermisstendatum 03.1945 - 04.1945

Todes-/Vermisstenort Raum Preekuln/Kurland

Dienstgrad -

Nach den uns vorliegenden Informationen ist Aloys Sökefeld seit 03.1945 - 04.1945 vermisst.

  • In dem Gedenkbuch des Friedhofes Saldus (Frauenburg) haben wir den Namen und die persönlichen Daten von Aloys Sökefeld verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Aloys Sökefeld mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Aloys Sökefeld in der schwarzen Jacke der Panzertruppe, ca. 1941.

Aloys (auch: Alois) Sökefeld wurde am 27. Januar 1921 in Neuenheerse als eines von neun Kindern der Familie Sökefeld geboren: Johannes (geb. 1911), Josef Johannes, genannt Jupp (geb. 1914), Liborius (geb. 1917), Anton (geb. 1919), Aloys/Aloysius (geb. 1921), Lorenz (1925) sowie Gertrud (1923), Anna (verh. Mönnikes) und Therese (verh. Hatzfeld).

Aloys Sökefeld erlernte zunächst den Beruf des Schlossers. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er in Frankreich und vor allem an der Ostfront in Russland bei der Panzertruppe eingesetzt. Als Obergefreiter der Panzertruppe war er Träger des Panzerkampfabzeichens. Zudem wurden ihm das Verwundetenabzeichen sowie das Eiserne Kreuz verliehen. Zuletzt war er Teil der 2. Kompanie der schweren Panzerabteilung 510.

In Briefen hielt er während seines Einsatzes regelmäßigen Kontakt zu seiner Familie, insbesondere mit seiner Schwester Anne. Etwas ironisch berichtete er ihr am 3. Januar 1942 von den Weihnachtsfeiertagen an der Ostfront bei Moskau: „[E]s nahte nun der 24.12. wir waren alle dabei unsere Quartiere etwas weihnachtlich herzurichten da kam der Befehl wieder nach vorn zu fahren. Und so sind wir am ersten Weihnachtstag wieder an die Front gefahren. Wir wurden dort sehr weihnachtlich empfangen, man mußte sich nur ein wenig umstellen und die Handgranaten die geworfen wurden als Wunderkerzen vorstellen und die brennenden Fahrzeuge als die Sterne von Bethlehem.“

Mitunter enthusiastisch äußert er sich über den Krieg. So freut er sich am 10. Januar 1943: „Am schönsten war es in der Kalmücksteppe, als wir zum ersten male mit dem Feinde wieder Fühlung nahmen.“ Im selben Brief prahlte er: „Wir haben bis jetzt schon weit über 100 schwere Feindpanzer abgeschossen. Es hat bis jetzt noch immer Spaß gemacht, denn der Panzermann liebt den Panzerkrieg, er fordert immer seinesgleichen. Infanteristen zu überrumpeln ist keine Leistung. Inzwischen ist mein Wagen auch mal wieder abgetroffen worden, auch unsere sind noch zu knacken. Wir haben 9 Treffer drauf gekriegt, ich habe Gott sei dank nichts mitgekriegt.“

Nach der Schlacht um Stalingrad überwog bei ihm hingegen die Erleichterung, nicht „das Schicksal mit der 6. Armee geteilt“ zu haben. Er habe mit seiner Einheit 30 Km entfernt von Stalingrad gelegen und sei nur durch Glück nicht in den Kessel geraten. So berichtete er seiner Familie in einem Brief vom 8. April 1943 weiter: „Jetzt sind wir endlich seit langem zu Besinnung gekommen. Denn in der Zeit des Stalingradkampfes ging es wirklich toll her. 8-10 Tage ununterbrochen im Panzer auch des Nachts war schon gar nichts mehr, an Schlaf war überhaupt nicht mehr dran zu denken, wir waren uns ja auch drüber im Klaren was auf dem Spiel stand. Aber das war alles nicht so schlimm. Die Hauptsache war, daß wir erst mal aus dem Hexenkessel wieder gut raus kamen.“In einem Brief an seine Schwester vom 7. Juni 1943 formuliert Aloys Sökefeld die Durchhalteparole: „[W]ir [lassen] den Kopf nicht hängen denn es muß eben sein, immer ran an den Feind und nicht locker gelassen, es ist unsere Ehre wenn Russen uns hassen.“ Nur um im nächsten Satz festzustellen, dass „dieser Mißt (sic!)“ seine Schwester doch weniger interessiere.

Seinen letzten Brief an seine Schwester schrieb er am 07. Februar 1945. Im März wurde er bei Frauenburg als vermisst gemeldet. Sein Bruder Liborius wurde als Grenadier eines Infanterie-Regiments bei einem Waldgefecht bei Krupocia in Polen bereits in den ersten Kriegstagen am 3. September 1939 getötet; am 13. oder 15. September 1944 wurde Anton Sökefeld bei Abwehrkämpfen in Frankreich in der Nähe von Tonnoy an der Mosel durch einen Kopfschuss getötet; Johannes wurde als Panzergrenadier bei den Kämpfen um Allenstein am 29. Januar 1945 getötet; das letzte Kriegsopfer der Familie war Josef, genannt Jupp, der am 3. Februar 1945 bei den Kämpfen um Pillau getötet wurde.

Aloys Sökefelds Leichnam ist bis heute ungeborgen. An ihn erinnert eine Eintragung in das Namensbuch der Kriegsgräberstätte Saldus in Lettland.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Aloys Sökefeld, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Saldus (Frauenburg), Lettland

Die Kriegsgräberstätte Saldus ist der größte deutsche Sammelfriedhof in den baltischen Staaten. Auf der Anlage im Westen Lettlands können bis zu 30.000 Tote zur Ruhe gebettet werden.

Friedhofbeschreibung

Fünf Kilometer südlich der Stadt Saldus (deutsch: Frauenburg) hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am 4. September 1999 einen neuen Friedhof eingeweiht. Im Eingangsgebäude befindet sich der Informationsraum, in dem die Namenbücher ausliegen. Von dort führt ein befestigter Weg zum Gedenkplatz. Ein steinerner Lageplan gibt Orientierung. Die Gräber sind mit Natursteinkreuzen gekennzeichnet. Ein Grabzeichen trägt auf der Vorder- und Rückseite Namen und Daten von je vier Gefallenen. Die Namen der Toten, deren Grablage nicht zuzuordnen ist, stehen auf Pultsteinen direkt am Gräberfeld. Die Grabkennzeichnung wird ständig fortgesetzt und ergänzt.

Belegung

23.451 Tote des Zweiten Weltkriegs sind auf der Kriegsgräberstätte Saldus beigesetzt. Viele von ihnen hat der Volksbund von anderen Anlagen umgebettet. Es handelt sich vor allem um Gefallene aus den Kämpfen in Kurland, dem südwestlichen Landesteil Lettlands, von Ende 1944 bis Anfang 1945.

Historie

Der frühere, in der Stadt Saldus gelegene deutsche Soldatenfriedhof mit etwa 2.000 Toten musste aufgrund örtlicher Baumaßnahmen aufgelöst werden. Daher hatte der Volksbund 1994 von der örtlichen Verwaltung die Genehmigung erhalten, alternativ auf dem Territorium der Gemeinde Novadnieku einen Sammelfriedhof zu errichten.

Besonderheiten

Auf der mehr als sechs Hektar großen Anlage können bis zu 30.000 Tote bestattet werden. Die Kriegsgräberstätte Saldus ist der größte deutsche Sammelfriedhof in den baltischen Staaten. Dort ruhen deutsche und lettische Soldaten.

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Informationstafel Saldus/Frauenburg in Lettland
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