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Sylvester Werdich

Geburtsdatum 30.01.1897

Geburtsort Neuhausen

Todes-/Vermisstendatum 22.01.1942

Todes-/Vermisstenort Krgslaz. 911 Kauen

Dienstgrad Obergefreiter

Sylvester Werdich ruht auf der Kriegsgräberstätte in Kaunas .

Endgrablage: auf diesem Friedhof

  • Name und die persönlichen Daten von Sylvester Werdich sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Sylvester Werdich mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Portraitfoto aus dem Wehrpass Sylvester Wehrdichs,1937

Sylvester Werdich wurde am 30. Januar 1897 in Neuhausen geboren. Er war gelernter Zimmermann. Bereits im Ersten Weltkrieg wurde Werdich ab 1916 in Rumänien, Westfrankreich, Italien und Serbien eingesetzt. Zunächst im 2. Ersatz-Jäger-Bataillon und anschließend beim 1. Feldjäger-Bataillon. Ihm wurde unter anderem das Eiserne Kreuz zweiter Klasse verliehen.

Im März 1937 wurde Werdich gemustert und als eingeschränkt verwendungsfähig, Tauglich 3, eingestuft. Daraufhin wurde er bei der 1935 wieder neu geschaffenen Landwehr I verwendet. Die Landwehr setzte sich aus Veteranen des Ersten Weltkrieges und aufgelösten Grenzschutzeinheiten zusammen. Eingesetzt wurde Werdich bis zum 18. März im Rahmen des Anschlusses Österreichs, bei dem Truppen der Wehrmacht am 12. März 1938 widerstandslos einmarschierten. Am 17. Februar 1940 wurde Werdich erneut als Wehrpflichtiger gemustert und nunmehr als „garnisonsverwendungsfähig ‚Heimat‘“ eingestuft. Er wurde der Landwehr II zugeteilt.

Im Juni 1940 wurde Werdich dann in die 4. Kompanie des Landesschützenbataillons 530 eingestellt. Im September 1940 wurde er zum Gefreiten und im Mai 1941 zum Obergefreiten befördert. Spätestens ab 1941 wurde seine Einheit in Polen bei Kornowo eingesetzt. In einem Brief vom 6. Dezember dieses Jahres berichtete er seiner Frau von einer bei der Truppe grassierenden Flecktyphusepidemie – auch „Kriegspest“ genannt: „Mit der Krankheit die hier ausgebrochen ist[,] ist es natürlich nicht so schlimm[.] Sie hat bis heute hier […] nur zwei Todesopfer gefordert[.]“ Außerdem seien Gegenmaßnahmen ergriffen worden. Nichtsdestoweniger infizierte auch Werdich sich mit der Krankheit und erlag ihr am 22. Januar 1942 im Lazarett 911 bei Kaunas. Anschließend wurde er auf dem dortigen „Ehrenfriedhof“ beigesetzt. Heute ruht er auf der Kriegsgräberstätte Kaunas.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Sylvester Werdich, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Kaunas, Litauen

Die Stadt Kaunas liegt im südlichen Teil der baltischen Republik Litauen. Der Sammelfriedhof Kaunas ist die zentrale Kriegsgräberstätte für alle deutschen Soldaten, die in den mittleren Landesteilen Litauens den Tod fanden. Der Friedhof befindet sich im Stadtteil Aukštieji Šanèiai (Oberschanzen), südöstlich des Stadtzentrums, an der Aðmenos gatvë. Von Vilnius (Wilna) erfolgt die Anreise auf der Autobahn bis zur Abfahrt Kaunas-Zentrum. Am 9. September 2000 wurde die Anlage der Öffentlichkeit übergeben.

Friedhofsbeschreibung

Die Wehrmacht ließ den deutschen Soldatenfriedhof in Kaunas 1942 anlegen und während des Zweiten Weltkrieges weiter ausbauen. Der Sammelfriedhof umfasste schließlich eine Fläche von zwei Hektar und war mit etwa 1.500 Toten belegt. In der Nachkriegszeit blieb die Anlage ohne Pflege und verlor bald ihre oberirdisch sichtbaren Merkmale. In den Jahren 1995 und 1996 sondierte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. das Areal und ermittelte die Größe des Friedhofes sowie die Lage der Gräberblöcke. Dem Abschluss der Projektierung im Jahr 1998 folgten die Wiederherrichtung des ursprünglichen Friedhofes und die Anlage neuer Einbettungsflächen. Nach Ablauf von zwei Jahren, im August 2000, waren die Arbeiten abgeschlossen. Bis zum Jahr 2009 bestattete der Umbettungsdienst des Volksbundes mehr als 5.000 Kriegstote auf den Erweiterungsflächen. Weitere Zubettungen folgten. Ein Gedenkplatz mit einem Hochkreuz aus Naturstein bildet den zentralen Punkt des Friedhofes. Die Namen und Daten der bereits während des Krieges in Kaunas beigesetzten Soldaten sind auf Inschriftenstelen verzeichnet. Die Blöcke 4 bis 8 – hinter dem Gedenkplatz – sowie die Blöcke 2 und 3 – rechts und links des Platzes – sind mit den vom Volksbund eingebetteten Kriegstoten belegt. Gleiches gilt für die im Eingangsbereich des Friedhofes gelegenen Blöcke 9 und 10. Grabkreuze aus Granit sowie liegende Schrifttafeln verewigen die Namen der zugebetteten Toten. Vor dem Block 8 sind zwölf Pultsteine aufgestellt, welche die Namen der in Kaunas in Gefangenschaft verstorbenen Soldaten nennen. Das Namenbuch der Gräberstätte ist im Gebäude der Friedhofsverwaltung werktags in der Zeit von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr einsehbar. Ein Buch für Eintragungen von Besucherinnen- und Besuchern liegt dort ebenfalls aus.

Historie

Litauen wurde erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein souveräner Staat. Der 1939 geschlossene sogenannte Hitler-Stalin-Pakt gliederte Litauen dem sowjetischen Interessengebiet ein. Infolgedessen wurde das Land 1940 faktisch Teil der Sowjetunion. 1941, nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion, besetzte die deutsche „Wehrmacht“ Litauen. Sowjetische Truppen eroberten das Land im Sommer 1944 zurück. Litauen wurde zu einer Sowjetrepublik. Der anfangs noch vorhandene Widerstand bewaffneter Partisanengruppen gegen die sowjetische Herrschaft brach bald zusammen. In Kaunas fielen Tausende Menschen den Gräueltaten der Nationalsozialisten zum Opfer.

Besonderheit

Für die Anlage des deutschen Soldatenfriedhofs Kaunas wählte die „Wehrmacht“ 1942 eine Fläche aus, die in der Nähe einer litauischen Kriegsgräberstätte mit Toten aus den Kämpfen der Jahre 1918/19 liegt. In den Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs entstand neben der deutschen Gräberstätte ein Memorialkomplex für die sowjetischen Kriegstoten der Kämpfe um Kaunas.

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

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