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Karl Götz

Geburtsdatum 25.06.1917

Geburtsort Berlin-Lichtenberg

Todes-/Vermisstendatum 26.09.1944

Todes-/Vermisstenort Weybosch bei Schijndel

Dienstgrad Oberfeldwebel

Karl Götz ruht auf der Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn .

Endgrablage: Block TF Reihe 6 Grab 67

  • Name und die persönlichen Daten von Karl Götz sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Karl Götz mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Karl Götz mit Sohn, Datum unbekannt

Karl Otto Max Götz ist am 25. Juni 1917 in Berlin geboren. Er heiratete Gerda Lisa Ilse. Aus dieser Ehe ging ein gemeinsamer Sohn (1938) hervor.

1935 wurde Götz zum Wehrdienst einberufen. Er war einer der ersten Rekruten der neugegründeten Fallschirmschule Stendal-Borstel. Anschließend meldete er sich freiwillig als Berufssoldat. Während des Zweiten Weltkrieges diente Götz ab November 1940 in der 1. Kompanie des 1. Fallschirmjäger-Regiments. Mit seinem Verband war er am "Unternehmen Weserübung", der Besetzung Norwegens, ab dem 9. November 1940 beteiligt. Bereits am ersten Tag des Unternehmens wurde er eingesetzt, um den Flugplatz Oslo-Fornebu, den Flugplatz Stavanger-Sola auszuschalten und die Brücke Falster-Fünen zu sichern. Ein zweiter Fallschirmsprung nach Norwegen fand am 14. April 1940 statt. Diesmal lautete der Auftrag, den Eisenbahnknotenpunkt Dombas zu erobern. Ab dem 10. Mai 1940 wurde er dann bereits beim Feldzug gegen die Niederlande eingesetzt, um die Brücken bei Dordrecht zu erobern. Am 19. Mai kehrte er nach Stendal in Deutschland zurück. Nach einem kurzen Urlaub ging Karl Götz zurück nach Narvik, wo er vom 28. Mai 1940 bis zum 17. Juni 1940 stationiert war. Am 20. August 1940 wurde er in den Rang eines Obergefreiten befördert. Vom 20. Mai 1941 bis zum 2. Juni 1941 dann an der Invasion Kretas beteiligt. Darauf folgten Einsätze bei der Schlacht um Leningrad, wobei er verwundet wurde und am 26. Oktober 1941 in das Lazarett eingeliefert wurde. Kurze Zeit später wurde er im Dezember zum Oberjäger (Unteroffizier) befördert.

1942 wurde Karl Götz in die 14. Kompanie des Fallschirmjäger-Ausbildungs-Regiments 1 versetzt und in Rshew in Russland stationiert. Seine Einheit wurde dort bei der "Partisanenbekämpfung" eingesetzt. Die „Partisanenbekämpfung“ diente als Vorwand für den Vernichtungskrieg im Osten. Die konkrete Beteiligung Götz' an Kriegsverbrechen lässt sich jedoch nicht nachweisen. Im April 1943 wurde seine Kompanie nach Avignon in Südfrankreich verlegt. Götz erhielt eine Beförderung in den Rang eines Feldwebels. Mit der 3. Kompanie des Fallschirmjäger-Regiments 6 führte er dort Übungen und Fallschirmtraining durch. Infolge der alliierten Invasion in der Normandie am 6. Juni 1944 wurden dann die Fallschirmjägereinheiten reorganisiert, Karl Götz wurde in das 2. Bataillon des Fallschirmjäger Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 3 eingegliedert. Die Einheit wurde zunächst in den Raum Verdun und im September 1944 in den Raum Hertogenbosch verlegt. Bei den Rückzugskämpfen im Zuge der alliierten Operation Marketgarden an der Westfront nahmen Teile des Bataillons - die Kampfgruppe Bloch - Verteidigungsstellungen in der Gegend von Veghel, Lähden, Sögel, Schijndel und Hintham ein. Karl Götz bezog Stellungen in Wijbosch, einem kleinen Dorf in der Nähe von Schijndel. 82 Soldaten der Kampfgruppe wurden bei den Gefechten getötet. Unter Ihnen Karl Götz. Er kam bei einem Luftangriff am 26. September 1944 ums Leben. Er wurde von einer Kugel aus einem feindlichen Flugzeug in den Kopf getroffen.

Der Sohn Karl Götz' erinnerte sich im Gespräch mit dem Volksbund 2014 daran, wie er vom Tode seines Vaters erfuhr: „Ich hatte gerade draußen gespielt oder aber gebannt in den Himmel geblickt, da ich dort als kleiner Junge immer hoffte, meinen Vater zu sehen. Der war nämlich Ausbilder bei den Fallschirmspringern. Als Fünfjähriger wusste ich schon, dass der geliebte Vater gerade an der Front war, doch ein kurzer Blick in den Himmel konnte ja nicht schaden. An meiner Seite wedelte unser Hund Bobi friedlich mit dem Schwanz. Dann kam dieser Mann in schwarzer Uniform. Als er drinnen mit meiner Mutter sprach, hörte ich kurz darauf einen entsetzlichen Schrei, den ich von meiner Mutter so nie gehört hatte. Dieses markerweichende `Nein, nein, nein!` kann ich bis heute nicht vergessen.“ Später erhielt die Familie ein Kondolenzschreiben des Kompanieführers, in dem es hieß: „Hochverehrte Frau Götz, ich drücke Ihnen zu Ihrem schwersten Verlust stumm die Hand und kann Ihnen nur den Trost mitgeben, dass in Ihrem Jungen Ihr geliebter Mann weiterlebt.“ Für den Sohn waren derlei Briefe weniger Trost als vielmehr Ansporn: Er sah darin eine Verpflichtung und wollte die Mutter unterstützen.

Mit vier Kameraden wurde Götz zunächst in der Nähe einer Kirche bei Wijbosch beigesetzt. Durch den niederländischen Gräberdienst wurde er dann in der Nachkriegszeit auf die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn umgebettet. Aufgrund eines organisatorischen Fehlers bei der Umbettung herrscht jahrelang Unklarheit über die genaue Grablage von Karl Götz. Erst eine DNA-Analyse, die mit Unterstützung von Warrant Officer Geert Jonker, Patric van Aalderen und Els Schiltmans vom Gräberdienst des niederländischen Heeres durchgeführt wird, bringt Klarheit. Im April 2014 konnte sein Sohn mitsamt der Familie am Grab des Vaters Abschied nehmen.

Karl Otto Max Götz ruht auf der Kriegsgräberstätte Ysselsteyn in Block TF, Reihe 6, Grab 67.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Karl Otto Max Götz, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Ysselsteyn, Niederlande

Ysselsteyn ist nach der Fläche die größte deutsche Kriegsgräberstätte weltweit. Dort unterhält der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine seiner vier Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten.

 

Friedhofbeschreibung

Nur etwa 20 Kilometer von der niederländisch-deutschen Grenze entfernt befindet sich die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn. Sie ist die einzige deutsche Kriegsgräberstätte in den Niederlanden und liegt acht Kilometer südwestlich von der Stadt Venray in der Provinz Limburg. Die Anlage ist mit 28 Hektar die größte deutsche Kriegsgräberstätte weltweit. Der Friedhof ist in 116 Blöcke mit meist zwölf Reihen zu je 25 Gräbern unterteilt. Fast alle Gefallenen ruhen in Einzelgräbern.

Belegung

Auf dem Friedhof sind alle deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs bestattet, die auf niederländischem Gebiet gefallen sind. Außerdem ruhen hier niederländische, polnische und sowjetische Soldaten, die in deutscher Uniform gekämpft haben, sowie 87 Kriegstote aus dem Ersten Weltkrieg. Etwa 3.000 deutsche Soldaten sind 1946 vom amerikanischen Soldatenfriedhof Margraten nach Ysselsteyn umgebettet worden. Die meisten sind in den letzten Kriegsmonaten im Aachener Land oder bei den Kämpfen an der Rur gestorben. In Ysselsteyn liegen auch 1.700 deutsche Soldaten, die im Gebiet um Arnheim zu Tode kamen, sowie 475 deutsche Kriegstote von der Insel Texel, die beim „Aufstand der Georgier“ fielen. Auch Männer, Frauen und Kinder aus dem Internierungslager in Vught fanden in Ysselsteyn ihre Ruhestätte.

Historie

Der Friedhof in Ysselsteyn war zunächst nicht für diesen Standort geplant. Die Niederlande wollte ursprünglich alle deutschen Kriegstoten im Land exhumieren und in Deutschland auf einem Sammelfriedhof bestatten lassen. Die niederländische Regierung kam dem Wunsch der Verinigten Staaten von Amerika nach, die deutschen Kriegstoten in den Niederlanden zu belassen. Am 15. Oktober 1946 begann der niederländische Gräberdienst damit, alle deutschen Kriegstoten von den Zivilfriedhöfen und aus Feldgräbern im Land zu exhumieren und auf dem Friedhof in Ysselsteyn beizusetzen. In enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Dienststelle in Berlin und dem Volksbund identifizierte der niederländische Gräberdienst nach Öffnung der Gräber mit Unbekannten noch 7.330 Tote.

2021 wurde das Besucherzentrum in Betrieb genommen. Dort illustriert eine neue Multimedia-Ausstellung die Geschichte der Kriegsgräberstätte und erzählt von den Schicksalen hinter den Kreuzen. Im Besucherzentrum stehen Räume für Tagungen, Vorträge und Präsentationen zur Verfügung, die im Rahmen von Bildungsprojekten genutzt werden. Die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn ist unter anderem eine Station der „Liberation Route Europe“. Die „Liberation Route“ verbindet historische Schauplätze, über welche die alliierten Streitkräfte ab 1944 von Südengland aus über die Normandie bis nach Berlin vorrückten.

Besonderheit

1982 startete das „Projekt Ysselsteyn“, bei dem Kriegsgräberstätten als Begegnungsstätten vor allem für Jugendliche dienen. Schulklassen, Jugend- und Erwachsenengruppen können seitdem in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Ysselsteyn an historisch-politischen und friedenspädagogischen Bildungsangeboten teilnehmen. Der Volksbund unterhält weitere Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten an den Kriegsgräberstätten Golm (Deutschland), Lommel (Belgien) und Niederbronn-Les-Bains (Frankreich).

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätte Ysselsteyn/Niederlande"
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  • Prospekt "Wenn Steine reden könnten ..." - Kriegsgräberstätten in Europa
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  • Informationstafel Ysselsteyn in den Niederlanden
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