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Volksbund im SPIEGEL: Starkes Porträt auf fünf Seiten

Reporter Ullrich Fichtner begleitete Umbetter nach Frankreich und Litauen und besuchte die Bundesgeschäftsstelle

Tiefe Einblicke in die Volksbund-Arbeit erhalten Leserinnen und Leser, wenn sie die Nummer 47 des SPIEGEL aufschlagen. Unter der Überschrift „Im Morast des Todes” findet sich in der Ausgabe vom 18. November 2023 gleich im Vorspann wichtige Stichworte, starke Bilder. Da ist in roten Lettern von Versöhnung die Rede, dann von einer „Mischung aus Forensik und Friedensdienst”.
 

„Etwas Besseres ist über unsere Arbeit noch nie erschienen“, sagte einer der Altgedienten beim Volksbund und viele teilen seine Meinung. Alle wichtigen Themen sind angerissen, die sie alle beschäftigen – die mehr als 550 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die vielen ehrenamtlich Aktiven, die Mitglieder des Vereins und auch die Spender.

Da geht es um die nach wie vor erschreckend hohe Zahl von Toten, die in Osteuropa noch immer nicht geborgen sind, um vergebliches Suchen wie in Meymac nach einem Partisanen-Geständnis und nicht zuletzt auch um die finanziellen Engpässe und Zukunftssorgen des Vereins.
 

Authentisches Bild

Der SPIEGEL, der für unerschrockene und gnadenlose Analyse bekannt ist, zeichnet ein realistisches Bild, so empfinden es viele Insider. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erscheint in einem authentischen Licht.

Wenige Kostproben reichen, um die Machart zu zeigen, aus der der Artikel ist: „Es ist ein mühsamer, einsamer Dienst, die Stiefel ständig im Morast, die Hände im Dreck. Dauernd sind die Umbetter in ihren Erdlöchern mit dem gewaltsamen Töten konfrontiert, mit dem massenhaften Sterben. Danach kommt das Wühlen in Archiven. Und immer neue Rätsel”, heißt es zur symbolischen Ausbettung des einmillionsten Toten nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in Litauen.

Oder – was dem Volksbund-Präsidenten Wolfgang Schneiderhan besonders am Herzen liegt –, eine Passage über den Dank dafür, dass der Volksbund deutsche Kriegstote im Ausland bergen, einbetten und ihre Gräber dort pflegen darf. „Deutschland hat viel Anlass, dankbar zu sein, weil viele Länder von Armeen des Kaisers oder des 'Führers' überfallen oder von Deutschland anderweitig in Kämpfe gezerrt worden sind. Der Volksbund ist der Friedhofsgärtner dieser kriegerischen deutschen Geschichte, und das ist nicht spöttisch gemeint.”
 

„Lichte Zukunft – dunkles Gestern“

Manche Formulierungen sind einfach schön – und wenn es nur um das aktuelle Domizil der Bundesgeschäftsstelle bei Kassel geht. Bei SMA, dem Solar-Technologie-Experten in Niestetal, ist der Volksbund untergekommen, doch es wird eng, weil SMA expandiert. Dazu heißt es (wenn auch nicht ganz treffend): „Die Macher der lichten Zukunft haben keinen Platz mehr für die Verwalter eines dunklen Gestern.”

Nochmal zurück nach Litauen, denn mit diesem Satz schließt der Artikel: „Es war ein friedlicher, schöner Moment in Nordeuropa, und es fühlte sich an, als wäre das allein eine eigene Nachricht wert.”