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Großzügige Förderung: Volksbund dankt Eva-Mayr-Stihl-Stiftung

150.000 Euro für Freiwilligenprojekt des Umbettungsdienstes

Vor zwei Jahren hat der Volksbund begonnen, Ehrenamtliche für Umbettungseinsätze zu schulen. Dafür braucht es nicht nur das Know-how, sondern auch die notwendige Ausstattung. Mit einer umfangreichen Spende fördert die Eva-Mayr-Stihl-Stiftung nun dieses Projekt.
 

Der Gründungsauftrag des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist über hundert Jahre alt – und aktuell: Die humanitäre Organisation sucht und birgt noch heute die Toten der Kriege, klärt wo immer es möglich ist, ihre Schicksale und pflegt die Gräber. Jährlich bergen die Mitarbeiter des Umbettungsdienstes zwischen 12.000 und 14.000 Kriegstote, die meisten in Osteuropa. Dabei liefern sie sich einen Wettlauf mit der Zeit, denn viele Grablagen sind gefährdet – durch Bauarbeiten und durch Grabräuber.
 

Diese Arbeit ist gefährdet

In Zeiten knapper öffentlicher Mittel und zurückgehender Spenden und Einnahmen wird das Geld des gemeinnützigen Verbandes knapp. Der Volksbund-Umbettungsdienst konnte die Stellen von ausscheidendem Personal nur teilweise oder gar nicht nachbesetzen. Hilfe bringt ein Freiwilligendienst. Dazu will der Volksbund jährlich 15 ausgewählte Freiwillige schulen. Doch auch wenn die Freiwilligen selbst unentgeltlich arbeiten, fallen bei der Ausbildung und dem Einsatz Sachkosten an.

Großzügige finanzielle Hilfe kommt aus Waiblingen: Die Eva-Mayr-Stihl-Stiftung fördert das Freiwilligenprojekt Umbettungsdienst mit 150.000 Euro. „Eine gewaltige Summe, die mich nicht nur beeindruckt, sondern auch sehr dankbar macht“, sagt Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan. „Mit der Eva-Mayr-Stihl-Stiftung wissen wir eine wichtige und einflussreiche Institution an unserer Seite. Denn wir fühlen uns verpflichtet, alle noch auffindbaren Kriegstoten zu bergen und zu bestatten – so gut es irgend möglich ist.“
 

Von Pflanzenkunde bis Anatomie

Die Freiwilligen müssen viel lernen. Historisches Grundwissen und Pflanzenkunde sind ebenso elementar wie Kenntnisse menschlicher Anatomie, Umgang mit Karten und gefährlichen Stoffen wie Kampfmitteln. Eine körperliche Grundfitness ist wichtig, genauso wie technisches Geschick.

Im brandenburgischen Halbe will der Volksbund für das Projekt ein dauerhaftes Schulungszentrum einrichten.  Die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen für ihren Einsatz ausgestattet werden. Die Arbeitskleidung, persönliche Schutzausrüstung, Werkzeug und Suchgeräte muss der Volksbund stellen, ebenso die Übernahme von Reisekosten, die Anmietung schwerer Geräte, beispielsweise Bagger und Radlader sowie Trainings für das Nutzen von Spezialgerät wie Drohnen und Tiefensonden. „Dies ist mit der Förderung nun möglich, ohne anderen Projekten die Finanzierungsgrundlage zu nehmen“, so Arne Schrader, Abteilungsleiter im Kriegsgräberdienst.

Ein geländegängiges Einsatzfahrzeug wurde ebenfalls mit einer Förderung der Eva-Mayr-Stihl-Stiftung angeschafft. Mit ihm sollen die Freiwilligen mindestens dreimal im Jahr unter Leitung erfahrener Umbetter eingesetzt werden.
 

Erste erfolgreiche Einsätze

Bereits im Herbst 2022 hatte der Umbettungsdienst des Volksbundes erstmals Freiwillige geschult. Sie konnten wenige Monate später erstmals unter der Anleitung erfahrener Umbetter in Frankreich eingesetzt werden. Weitere erfolgreiche Einsätze in Frankreich, Belgien und auf Kreta folgten. Für 2024 und 2025 sind Einsätze in Frankreich und Estland geplant.