Am 9. April reiste die Gruppe von engagierten Jugendlichen aus ganz Deutschland von der Berliner Geschäfststelle aus ab.
In den ersten Tagen kamen wir in einem Internat in Bilovec – im Osten des Landes – unter und lernten in einem Workshop und verschiedenen Zeitzeugengesprächen die Geschichte des Landes aus verschiedenen Sichtweisen kennen. Auch erkundeten wir gemeinsam mit den tschechischen Jugendlichen eine Kriegsgräberstätte bei Valašské Meziříčí und setzten uns kritisch mit Fragen zur Kriegsgräberpflege auseinander.
Ausgleich bot das Freizeitprogramm mit dem Besuch eines Outdoorparks mit Bobbahn und Golfplatz.
Nach drei Tagen des intensiven Austauschs reisten wir weiter und statteten auf dem Weg nach Prag den eindrucksvollen Punkva-Tropfsteinhöhlen einen Besuch ab. Wir konnten die Höhlen bei einer unterirdischen Bootsfahrt erkunden.
Von Prag aus fuhren wir zur Gedenkstätte in Lidice, wo wir an einer eindrucksvollen Führung zur Geschichte des Ortes teilnahmen. Im Jahre 1942 hatte die SS dort ein schreckliches Massaker an der Dorfbevölkerung mit dem Ziel verübt, den Ort mitsamt seinen Einwohnern vollkommen auszulöschen.
Am letzten Tag der Reise gab es die Möglichkeit, die Hauptstadt Prag bei einer Stadtrallye und gemeinsamer Freizeit auf eigene Faust zu erkunden. Für die ein oder andere kuriose Situation sorgte das Spiel „Für 'nen Appel und 'nen Ei“, bei dem die Teilnehmende der Fahrt besagte Dinge möglichst geschickt gegen höherwertige Gegenstände eintauschen sollten.
Erschöpft, aber glücklich kehrten wir am Sonntag zurück; voll neuer Eindrücke und Erlebnisse, die uns ein Stück mehr mit unserem Nachbarland und seinen Menschen verbinden.
Für die Zukunft hoffen wir auf eine Fortführung der neu zu Stande gekommenden Kooperationen. Möglicherweise wird es im nächsten Sommer auch ein deutsch-tschechisches Workcamp geben.

Der Landesverband Berlin im Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. organisierte die Fahrt gemeinsam mit der Bundesanstalt Teschnisches Hilfswerk, Länderverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und der Kopernikus-Oberschule in Bilovec. Unterstützt wurde die Fahrt außerdem vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie der Dr. Günter und Anna-Elisabeth Geisler-Stiftung.

Lennart Jürries