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UNESCO-Projekttage mit Christian-von-Mannlich-Gymasium Homburg

Vier Tage Friedensarbeit vor den Sommerferien

Das Projekt lud dazu ein, sich mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs zu befassen und sich auf „Spurensuche“ in unserer Region zu begeben. Es ging darum, die Spuren von Krieg und Gewalt-herrschaft des Nationalsozialismus auch bei uns sichtbar zu machen, um daraus zu lernen und daran zu erinnern.

Im Vorfeld sollten die Schülerinnen und Schüler in ihren Familien über den Krieg recherchieren und die Ergebnisse am ersten Projekttag vorstellen. Evelyn erzählte von der Flucht ihrer Urgroßeltern aus Danzig nach Westdeutschland im Jahr 1945 und wie dieses Ereignis heute noch die Familie nachhaltig prägt. Auch ein Schüler aus dem Irak erzählte aus seiner Familie, die vor einigen Jahren nach Deutschland flüchtete. Hier kam der Großonkel nicht mehr aus dem Irakkrieg zurück.

Nach der Gesprächsrunde stellte Bildungsreferentin Heinen-Krusche die eindrucksvolle Arbeit des Volksbundes vor. Durch den Museumskoffer, den sie mitbrachte, wurde Geschichte greifbar und erfahrbar. Durch die Artefakte wie z.B. Erkennungsmarken, Ehrenabzeichen, Geschichtsbücher oder Grabflaschen tauchten die Schüler in eine andere Zeit ein. Sie recherchierten selbständig auf unserer Homepage www.lernort-lebach.de über den Nationalsozialismus und stellten die Ergebnisse später im Plenum vor.
 

Recherche auf dem Lernort Lebach

Am zweiten Projekttag fuhr die Gruppe zur Kriegsgräberstätte nach Lebach. Nach einem Rundgang erfuhren die Schülerinnen und Schüler zunächst allgemeine Informationen zum Gedenkort und der lokalen Orientierung. Wer liegt hier begraben und woran starben sie? Vor Ort befinden sich sieben Stelen an ausgewählten Kriegsgräbern, die jeweils eine Kurzbiografie beinhalten. Via QR-Code kommt man direkt auf die eigens dafür geschaffene Homepage www.lernort-lebach.de, die historische Quellen wie Fotos, Dokumente, Pläne und Karten sowie schriftliche Aufzeichnungen bereitstellt. Die Biografien sollen die Aspekte und Facetten lokaler Geschichte etwa zu politischer Verfolgung, Zwangsarbeit, Kriegsgefangenschaft, aber auch das Leid der Zivilbevölkerung vermitteln. So konnten sich die Jugendlichen vor Ort anhand von Rechercheaufträgen selbständig ein Bild machen.

Von der Theorie zur Praxis: Arbeitseinsatz

Am dritten Projekttag ging es auf die Kriegsgräberstätte nach Homburg. Hier wurden die Gräber gereinigt und zahlreiche Lavendelpflanzen gesetzt. Der Erste Beigeordnete der Stadt Homburg, Manfred Rippel, begrüßte die Gruppe und lobte die Arbeit der Schülerinnen und Schüler. Mehrere Jugendliche zeichneten an den Grabsteinen von Soldaten Teile von deren Biografien nach, beispielweise von einem Soldaten aus Osnabrück, der in der Marine eingesetzt war und nach mehreren Umbettungen in Homburg beigesetzt wurde. Nach der Arbeit konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Gedanken auf einem Blatt Papier verschriftlichen. Später wurden diese Zettel an einer Wäscheleine im Klassenzimmer aufgehängt.

Gemeinsamer Blick in die Zukunft

Am vierten Tag präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse und stellten ihre Arbeit vor. Interessierte aus anderen Klassen und dem Lehrerkollegium wurden über das Projekt informiert. Als Endergebnis wurde ein eigenes Video über die vier Tage gedreht und online gestellt. Zum Abschluss des Projektes war man sich einig, dass man weiterhin gemeinsam mit dem Volksbund zusammenarbeiten möchte und sich auf zukünftige gemeinsame Friedensprojekte freut.