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„Leidenschaft für Europa“: Plädoyer und starkes Symbol

35 Jahre Paneuropäisches Picknick: Staatspräsidenten ergänzen Flaggen am „Band der Nationen“ eines Volksbund-Workcamps

„Leidenschaft für Europa“ forderte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 35. Jahrestag des Paneuropäischen Picknicks. Das „Band der Nationen”, das eine Volksbund-Gruppe ihm und seinem ungarischen Amtskollegen Tamás Sulyok am 19. August im Gedenkpark in Sopron entgegenhielt, ist ein starkes Symbol genau dafür.
 

Das Band geht mit einem Workcamp aus Baden-Württemberg kreuz und quer durch Europa auf Reisen und wird Jahr für Jahr länger. Steinmeier und Suloyk fügten die deutsche und die ungarische Flagge an.
 

„Fenster zur ganzen Welt“

„Ungarn öffnete von hier aus ein Fenster, das zur gesamten Welt hin aufging. Das werden wir nie vergessen”, hatte der Bundespräsident zuvor in seiner Rede gesagt. Denn die kurzzeitige Grenzöffnung im August 1989 hatte hunderten DDR-Urlaubern die Flucht nach Österreich ermöglicht und gilt als der erste Riss im Eisernen Vorhang.

Dieses offene Fenster hat auch der Volksbund mit seiner Jugendarbeit genutzt: Das Workcamp aus der Region Federsee in Oberschwaben war 1993 zum ersten Mal in Ungarn zu Gast.
 

„Auch im Kleinen schließt sich der Kreis”

„Dass unsere Arbeit 1993 in Ungarn und später in weiteren Ländern hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang möglich wurde, hat sehr viel mit den Ereignissen hier am 19. August 1989, dem Paneuropäischen Picknick, zu tun”, erklärte Campleiter Klaus Knoll den beiden Staatsoberhäuptern, bevor sie die Flaggen entgegennahmen.

„Deshalb blicken auch wir dankbar auf die damaligen Ereignisse zurück. Mit unserer Teilnahme an den Feierlichkeiten in Sopron schließt sich für uns – abseits der großen Politik – auch im Kleinen ein Kreis”, so Knoll. Er engagiert sich seit 1983 ehrenamtlich im Volksbund.
 

Mit dem Präsidenten im Gespräch

„Das war eine tolle Erfahrung und ein einmaliges Erlebnis, Präsident Steinmeier persönlich hier in Ungarn zu treffen“, sagte Carolin Strahl, Teilnehmerin des Camps. Während das sehr straffe Programm dem Volksbund-Schirmherrn Steinmeier im Anschluss keine Zeit ließ, nutzte Ungarns Präsident die Gelegenheit zum Gespräch mit den jungen Leuten aus Oberschwaben.

 

Drei Tage Sommerakademie

Begegnungen – auch die weniger spektakulären – machten die drei Tage in Sopron für die Gruppe aus Deutschland besonders wertvoll: „Vor allem der Austausch in der internationalen Gruppe war schön und bereichernd”, zog Noah Genée Bilanz.

Den Rahmen bildete die Deutsch-Ungarische Sommerakademie. Sie rückt das Paneuropäische Picknick Jahr für Jahr in den Fokus und soll sein geistiges Erbe weitertragen – damit es mehr ist und bleibt als eine Lektion in den Geschichtsbüchern. Organisatoren sind das Deutsch-Ungarische Jugendwerk und die Konrad-Adenauer-Stiftung.

Kraft der Bilder: „Was hätte ich gepostet?”

Die Volksbund-Gruppe nahm unter anderem an einer Führung mit einem Zeitzeugen und zwei Workshops teil. Um „Unrecht in der DDR – der Umgang mit politisch Andersdenkenden“ ging es in dem einen, um diese Frage in einem zweiten: „Die Kraft der Bilder und Schlagzeilen: ‚Was hätte ich vor 35 Jahren gepostet?‘“

„Unsere Gruppe war sehr engagiert und hat sich auch an Diskussionen sehr rege beteiligt”, sagte Heike Baumgärtner, die als Bildungsreferentin dabei war. Nach einem Vortrag von Carsten Schneider, Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, hatte sie zum Beispiel viele Fragen: Wie motiviert man junge Leute, sich in der Politik zu engagieren, sie dafür zu begeistern? Wie begegnet man Politikverdrossenheit und dem Erstarken rechtsradikaler Kräfte?

„Mit unserer Teilnahme an den Feierlichkeiten in Sopron schließt sich für uns – abseits der großen Politik – auch im Kleinen ein Kreis.“

Klaus Knoll, ehrenamtlicher Workcamp-Leiter

Themen rund um Europa

„Thematisch passt das Paneuropäische Picknick sehr gut in unsere Jugend- und Bildungsarbeit”, zog Heike Baumgärtner Bilanz, „weil es um die europäischen Beziehungen geht.” Sie dankte dem Deutsch-Ungarischen Jugendwerk und der Konrad-Adenauer-Stiftung für hervorragende Zusammenarbeit und sagte: „Wir sind froh, dass sie unsere Teilnahme an der Sommerakademie möglich gemacht haben.”

Am Tag nach dem Treffen mit den Präsidenten kehrte die Gruppe zurück nach Budapest, wo das Workcamp mit Schwerpunkt auf der Kriegsgräberstätte Budaörs noch drei Tage weitergeht.
 

Band immer im Gepäck

Das „Band der Nationen” bleibt jetzt und künftig im Gepäck – als starkes Symbol für die Leidenschaft dieser jungen Leute für Europa. 

Mehr Informationen über das Workcamp und seine Geschichte finden Sie hier: Ungarn: Steinmeier und Sulyok verlängern das „Band der Nationen“.

Der Volksbund ist ...

... ein gemeinnütziger Verein, der dringend auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen ist. Im Auftrag der Bundesregierung sucht und birgt er Kriegstote im Ausland, bestattet sie würdig, pflegt ihre Gräber in 46 Ländern und betreut Angehörige. Mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten erreicht er jährlich rund 38.000 junge Menschen. 

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