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Die Spuren des Krieges

Jugendliche aus Unterfranken besuchen La Cambe

Im Herbst 2010 reisen viele Jugendliche des Volksbund-Bezirksverbandes Unterfranken in die Normandie. Ihr Ziel ist wie in jedem zweiten Jahr das Jugendfilmfestival JuFinale. Von dort berichtet Teilnehmer Maruf Frosch über die filmischen Workshops, das französische Kulturprogramm und vor allem seine Eindrücke von den Spuren des Zweiten Weltkrieges, welche die Normandie bis heute prägen:

„Besonders beeindruckten mich die vielen Denkmäler und Hinweise auf diese Zeit. Museen, Kinopräsentationen, aber auch der Besuch bei einer der vielen deutschen Küstenbunker hinterließen bei mir einen gewaltigen Eindruck.

Ein Blick auf unseren Wochenplan verriet uns, dass wir auch eine deutsche Kriegsgräberstätte, nämlich La Cambe besuchen würden. Als wir dort ankamen, war es für viele ein eher bedrückendes Bild. Auf riesigen Flächen erstreckte sich eine Ansammlung von Gräbern, die kaum auf einmal in Blick genommen werden konnten. In der Mitte ragte ein großes Denkmal in die Höhe, die für manche sogar eine kleine Überwindung kostete, nach oben zu steigen. Doch erst von dort, konnte man das wahre Ausmaß erkennen, welche Opfer von deutscher Seite der Krieg in der Normandie gefordert hatte.

Mit großem Respekt stieg ich dann die Stufen wieder hinunter und lief langsam und ruhig entlang des steinernen Weges an den vielen Gräbern vorbei. Kaum vorstellbar war es für mich, wie viel Arbeit in diese Kriegsgräberstätte investiert worden war.

Anschließend blätterte ich in den ausgelegten Namenbüchern, um zu sehen, ob womöglich entfernte Verwandte aufgezeichnet waren. Tatsächlich fand ich einige Namensvettern, die eventuell meine Vorfahren sein könnten – und fotografierte diese ab. Danach ging ich zu einen dieser Gräber und blieb dort für eine Weile stehen. Am Ende schaute ich mir noch die Informationsstände außerhalb des Geländes an und erkundete mich über die Arbeiten und die Organisation.

Es war wirklich ein beeindruckendes Erlebnis, welches ich nicht vergessen werde. Allen Menschen, die in diese Gegend kommen, empfehle ich einen Besuch auf einer Kriegsgräberstätte.

Zum Schluss gab ich etwas in den Spendenkasten. Als ein Symbol für die Einheit Europas, die zwischen Deutschland und Frankreich ihren Anfang nahm und uns auf eine bessere Zusammenarbeit und gemeinsame, friedliche Zukunft hoffen lässt.“

Maruf Frosch