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Am 22. August starb Loriot

Volksbund trauert um prominenten Förderer

Bernhard-Victor Christoph Carl (Vicco) von Bülow, besser bekannt unter dem Namen Loriot, war wie die meisten Männer seines Geburtsjahrganges 1923 Soldat im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Notabitur (1941) erlebte er als junger Soldat und Offizier das Grauen der Kämpfe an der Ostfront mit. Er sah dort nicht nur viele Menschen leiden und sterben. Auch seine eigene Familie wurde schwer getroffen. Kurz vor Kriegsende 1945 fiel sein jüngerer Bruder, Johann-Albrecht Sigismund von Bülow, als Leutnant bei Gorgast in Brandenburg östlich Berlin.

Loriot hat, zumindest soweit es uns bekannt ist, von seiner Soldatenzeit öffentlich nicht viel berichtet. Bei Kriegsende war der mehrfach Ausgezeichnete Oberleutnant. Die eine oder andere Anekdote kursiert bis heute, so die von der Laus, die er aus dem eigenen Kragen holte und an der Front neu eingetroffenen jungen Kameraden zeigte, mit der Bemerkung, dass sie sich daran zu gewöhnen hätten. In einem Interview mit dem Magazin der Süddeutschen Zeitung bekannte er, aus alter Familientradition Soldat geworden zu sein. Als Offizier sei er jedoch nicht gut genug gewesen, denn „sonst hätte ich am 20. Juli 1944 zum Widerstand gehört. Aber für den schauerlichen deutschen Beitrag zur Weltgeschichte werde ich mich schämen bis an mein Lebensende.“

Vielleicht war es deshalb folgerichtig, dass Vicco von Bülow wie so viele andere ähnlich Betroffene über Jahrzehnte hinweg die Versöhnungs- und Friedensarbeit des Volksbundes als Mitglied und Spender unterstützte.

Er wird uns fehlen, nein, er fehlt uns schon heute – und selbstverständlich nicht nur als einer unserer Förderer. Bestattet wurde der große Humorist auf dem Berliner Waldfriedhof Heerstraße, nicht weit entfernt von der Gemeinschaftsgrabstätte des Volksbundes.