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Auf dem Weg sein

Bundeswehr-Motorradtruppe auf Wallfahrt

Am Ende sitzt der einzige, der kein Motorrad fährt, für das Gruppenfoto wie selbstverständlich auf der schweren Maschine mit dem beeindruckenden Chopper-Lenker: Es ist Militärdekan Bernd Schaller. Gemeinsam mit 27 Angehörigen der Bundeswehr unternimmt er als Organisator seit Jahren Wallfahrten zu verschiedenen Zielen in Deutschland – mit dem Motorrad. Diesmal galt der Besuch der Bundesgeschäftsstelle des Volksbundes in Kassel.

Das Gemeinsame steht im Mittelpunkt

„Wir wollen uns gemeinsam auf den Weg machen“ – so lautet das Motto der Aktion, die vom Militärpfarramt in Berlin einmal jährlich veranstaltet wird. Inzwischen sind neben 24 Männern auch 3 weibliche Motorradfahrerinnen dabei. Ziel der Reise ist dabei wie so oft der Weg. „Uns geht es darum Gemeinsamkeiten zu erzeugen. Das Motorrad und all die Geschichten, die sich um Technik, Fahrspaß aber auch die sozialen Erfahrungen während einer Reise drehen, bilden dabei das verbindende Element. Das Gemeinsame steht im Mittelpunkt“, fasst Militärdekan Schaller die Idee zusammen. Der 53-Jährige sorgt dabei während der Ausflüge, die insgesamt jeweils fünf Tage dauern und immer mit einem Gottesdienst beginnen, jeden Tag für eine geistige Anregung. Dies kann der Besuch einer Kirche, eines besonderer historischen Ortes oder auch mal ein Friedhof sein.

 

So kam die Bundeswehr-Motorradtruppe im vergangenen Jahr auf den Waldfriedhof Halbe bei Berlin. Dort haben sie so viel Interessantes über die Kriegsgräberfürsorge erfahren, dass Dekan Schaller schließlich den Ausflug in die Bundesgeschäftsstelle organisierte. In Kassel sorgten die Biker mit ihren beeindruckenden Maschinen dann für große Aufmerksamkeit, wurden aber auch umgekehrt von den Volksbund-Mitarbeitern umsorgt. Neben einem kleinen Imbiss zur Stärkung gab es dabei viele Informationen über die Volksbundarbeit. Vor allem interessierte die Bundeswehrangehörigen die Vorgehensweise des Volksbund-Umbettungsdienstes, der bis heute jährlich zehntausende Kriegstote birgt.

Auf die Menschen zugehen

Die Idee für die jährlichen Motorradausflüge oder auch Wallfahrt ist in der täglichen Arbeit mit den Soldatinnen und Soldaten selbst entstanden: „Ich habe einfach bemerkt, wie viele Soldaten dieses Hobby pflegen. Und da ich der Meinung bin, dass die Kirche auf die Menschen zugehen soll und nicht umgekehrt, habe ich dies auch getan. Inzwischen wird die Tour immer beliebter und erfreut sich großen Zuwaches“, sagt Bernd Schaller kurz bevor er sich auf Drängen des Fotografen für das Gruppenbild schließlich auf die eingangs erwähnte schwere Maschine setzt. Einige der Biker schmunzeln, es folgt der ein oder andere Spruch. Jeder weiß ja, dass der Dekan schon aufgrund der hohen zeitlichen und organisatorischen Beanspruchung gar nicht selber fährt. Doch der bleibt entspannt: „Mir geht es vor allem um die positive Gruppendynamik beim Motorradfahren. Ich selbst bin dabei nicht so wichtig. Und hintendrauf bin ich auch schon mal mitgefahren. Es war wirklich ein sehr schönes Gefühl.“

Maurice Bonkat