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Zum Tod von Mieczyslaw Tomala

„Deutschland – meine Leidenschaft“ lautet der Titel seiner Autobiografie, in der Mieczyslaw Tomala 2010 auf ein langes Leben zurückblickte, das den deutsch-polnischen Beziehungen gewidmet war. Darin wusste er sich eins mit seiner aus Deutschland stammenden Ehefrau Karin. Was das Paar, das seit 1966 miteinander verheiratet war, ebenfalls einte, war ihr Engagement im Volksbund. Keine vier Monate nach dem Tod seiner Frau ist nun auch Prof. Dr. hab. Mieczyslaw Tomala am 7. September 2014 in Warschau gestorben.

1921 in Lodz geboren, erlebte er als junger Mann die deutsche Besatzung. Nach dem Studium arbeitete der Sozialwissenschaftler 1949 bis 1993 am Polnischen Institut für Internationale Angelegenheiten in Warschau, das er mehrere Jahre als Direktor leitete. In den 1960er und 1970er Jahren war er Chefdolmetscher bei politischen Verhandlungen zwischen Polen und den beiden deutschen Staaten, auch beim Besuch Willy Brandts 1970. Tomala veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche und journalistische Arbeiten zu den deutsch-polnischen Beziehungen.

Als Mitgründer der Stiftung „Gedenken“, die sich um die Gräber der deutschen Kriegstoten in Polen kümmert, setzte er sich auch für die völkerverbindende Arbeit des Volksbundes ein. 2001 würdigte Bundespräsident Johannes Rau seine Leistungen mit dem Bundesverdienstkreuz. Im gleichen Jahr erschien zu seinem 80. Geburtstag eine Festschrift. Dort heißt es, er habe für die Wahrheit über Deutsche und Polen gekämpft und er sei eine der ersten polnischen Persönlichkeiten gewesen, die öffentlich dafür eintraten, dass deutsche Kriegsgräber in Polen erhalten und gepflegt werden müssen.

Mit dem Tod von Karin und Mieczyslaw Tomala verliert der Volksbund zwei wichtige Förderer und bedeutsame Menschen, deren Leben und Wirken ganz im Zeichen der Versöhnung stand.

 

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